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Der Kaukasus 1897 (überblendbar)
Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert versuchte das imperiale Russland den Kaukasus unter seine Kontrolle zu bringen. Erst 1864 fand der Krieg um die Vorherrschaft St. Petersburgs im Kaukasus ein (vorläufiges) Ende, und das gesamte Territorium Georgiens wurde als ein General-Gouvernement offiziell Teil des Russländischen Kaiserreiches.
Im Jahr 1897 erscheint bereits die vierte Auflage des Russland-Baedekers, eines der ‚angesagtesten‘ Reiseführer dieser Zeit. Der Baedeker empfiehlt sogar einen Besuch von ‚Kutais‘, einem der Wohnorte von Bertha von Suttner: „Sehr lohnend sind ein Besuch von Kutais und seiner herrlichen Umgebung“ (S. 420). Über den Krieg berichtet der Baedeker hingegen nur kurz und vergleichsweise wertend: „Den hartnäckigsten Widerstand leisteten die von dem Emir Schamyl (+1871) mit religiösem Fanatismus erfüllten Völkerschaften des östlichen Kaukasus (1835-1859)“ (S. 418).
Karte: Andrees Handatlas, Wien 1904.

Historischer Stadtplan des Zentrums von Tiflis 1897 (Berthas Wohnhaus ist markiert)
Auch hier berichtet der Baedeker-Reiseführer, indirekt wertend, über die Erfolge der russischen Verwaltung: „Der größere Teil der Stadt liegt am r. Ufer der Kurá. Den Norden nimmt der moderne russische Stadtteil ein, mit breiten geraden Straßen, weiten Plätzen und den Regierungsgebäuden.“ (S. 435) Bertha von Suttner, die nur wenige Jahre nach der vollständigen Eroberung Georgiens im Land eintrifft, muss diese Stimmung ähnlich wahrgenommen haben, als sie für einige Zeit in Tiflis gemeinsam mit ihrem Gatten eine Wohnung bezog. Der Stern im historischen Stadtplan markiert die Straße mit ihrem Wohnhaus, das bis heute existiert.

Historischer Stadtplan von Tiflis 1915 (überblendbar)
Ein russischer Reiseführer aus dem Jahr 1915 schreibt über die Hauptstadt Georgiens, zu diesem Zeitpunkt ein Teil des Russländischen Reiches: „Tiflis wird als eine der ältesten Städte der Welt angesehen. Den Namen erhielt die Stadt von ihren heißen Quellen.“ Григорий Москвич (1915): Путеводитель по Кавказу. Издание ХXII. Петроград (Grigorij Moskvich, Reiseführer durch den Kaukasus, XXII. Ausgabe, Petrograd, S. 267).

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